Sommerfest an der Sieg
Nach Rimini und Mallorca geht es später, zuerst steht für die Südtiroler in NRW die Reise an die Sieg auf dem Ferienprogramm. Das Sommerfest lockt nach wie vor eine große Zahl an Erwachsenen und eine stattliche Kinderschar auf die grüne Wiese des Kanuvereins Siegburg. Das Wetter – kein unerheblicher Stimmungsfaktor für derlei Feste – spielte Katz und Maus mit uns. Zuerst schien die Sonne, dann verdunkelte sich wieder der Himmel und scheuchte uns in das große Partyzelt. Endlich wurden die Kanus zu Wasser gelassen, denn das Paddeln auf der Sieg ist der absolute Höhepunkt des Tages für Jung und Alt. Doch zum Entsetzen der meisten Zuschauer am Ufer misslang der erste Start und das Boot drehte sich vollständig um seine Achse, um wenig später mit allen Insassen wiederaufzutauchen – Eskimorolle wird dieses elegante Drehen eines Bootes in Fachkreisen genannt. Pudelnass von Kopf bis Fuß galt es erstmals die Kandidaten wieder zu trocknen und nach dem ersten Schrecken konnte man schon wieder ein verstecktes Schmunzeln bei dem Einen oder Anderen entdecken. Natürlich blieb dieses Ereignis Tagesgespräch – frei nach dem Motto „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Auf das Kanufahren wurde trotzdem nicht verzichtet und die Köstlichkeiten vom Grill schmeckten nach so einer turbulenten Tauchfahrt umso besser. Das Angebot, die Nacht im Zelt oder im aufgestellten Wohnwagen zu verbringen, wurde nur von wenigen wahrgenommen. Die meisten zogen es vor nach Hause zu fahren. Wahrscheinlich lag es am schlechten Wetter oder lockte doch etwa das Fußballspiel gegen Italien. Wenigstens konnte man die Heimfahrt wieder trocken antreten.
(Egon Santer)