Kulturtag in Köln
Seltsame, laute Geräusche hallten über den Domplatz und ließen viele der zahlreichen Passanten eine Pause einlegen und neugierig Ausschau halten. Es waren die Goaßlkracher aus Taisten (vom Enkel bis zum Großvater), die die für rheinische Ohren ungewohnten Töne erzeugten. Mit Erstaunen nahm man zur Kenntnis, dass das „Schnöllen“ in früheren Tagen auch als Kommunikationsmittel unter den Hirten in den Bergen und auf den Almen diente. Anders verhielt es sich bei den klangvollen Liedern – gediegen vorgetragen von dem Enneberger Chor „Vocal Ensemble“ – die einen ziemlichen Kontrast zu den lauten Knallern darstellten. Als dritte im Bunde machte das Quartett der Prünstler Buam aus Welsberg auf Südtirol aufmerksam. Ihre frische und teilweise nassforsche Art fand allgemeine Zustimmung und brachte so richtig Leben in die Bude. Viele der zahlreichen Zuhörer konnten den alpenländischen Klängen nicht widerstehen und drehten die eine oder andere Tanzrunde über das Pflaster des Domplatzes.
Video von Jürgen Rühlow
Bitte auf den Dom klicken
So endete der Tag zur Zufriedenheit aller: Die Pustertaler hatten auf ihrem Ausflug nach Köln den Dom und das Rheinland genossen und dabei Werbung für Südtirol gemacht. Ihre sehenswerten und vor allem hörenswerten Darbietungen zogen viele Zuhörer in ihren Bann und weckten bei vielen verschüttete Urlaubserinnerungen. Für die Vereinsmitglieder und ihre Freunde waren es Grüße aus der Heimat und unvergessliche Stunden in einem bespielhaften Ambiente.
Egon Santer
Begonnen hatte der vom Verein der Südtiroler veranstaltete Kulturtag mit einer stilvollen Andacht im Kölner Dom, zu der besonders der ladinische Chor einen wertvollen Beitrag leistete. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Landesrätin Martha Stocker, die Grüße von der Arbeitsstelle in Bozen überbrachte Luise Pörnbacher. Überaus zahlreiche Mitglieder des Vereins hatten das Dirndl oder die Lederhose aus dem Schrank geholt und nutzten die einmalige Gelegenheit, um vor der prachtvollen Kulisse des Kölner Doms ihre Verbundenheit mit der Heimat zu demonstrieren. Damit zollten sie auch Respekt und Anerkennung für die geleistete Arbeit des Vereins und vor allem für die Bemühungen des ersten Vorsitzenden Gerd Heinze.