Herbstwanderung mit Rotwein
Für ihre diesjährige Herbstwanderung hatten sich die Südtiroler in NRW den Rotweinwanderweg im Ahrtal ausgesucht und gewünscht. Er gehört nicht nur wegen der landschaftlichen Schönheit zu den beliebtesten Wanderstrecken im Rheinland, auch die Anziehungskraft des guten roten Tropfens ist nicht zu unterschätzen. Schließlich zählt das Ahrtal zu Deutschlands größten zusammenhängenden Rotweingebieten und ist bekannt als Rotweinparadies.
Eine erfreulich große Anzahl von Mitgliedern reiste mit dem Auto oder bequem mit der Ahrtalbahn an und machte sich von Altenahr aus frohgemut auf die zwölf km lange Strecke nach Dernau. Fortan folgte die lustige Gruppe konsequent dem Zeichen der roten Weintraube auf weißem Grund und wurde nicht enttäuscht. Der Weg schlängelte sich durch felsige Hänge – es ging beinahe alpin durch die Schieferfelsen – und führte dann auf halber Hanghöhe weit ausladend durch die Weinberge. „Wie gemalt“ pflegt der Volksmund zu den Ausblicken zu sagen, die sich nach so mancher Wegbiegung den erstaunten Augen der Wanderer boten. Das Wetter zeigte sich anfangs von seiner besten Seite, aber auch der heftige Regenschauer auf halber Strecke konnte die gute Stimmung nicht trüben. Man hatte justament in diesem Augenblick die eingeplante Schutzhütte erreicht und wartete nun gespannt auf den Inhalt der Rucksäcke. Der mitgebrachte Südtiroler Rote konnte es ohne Weiteres mit dem Ahrtaler Wein aufnehmen, der von den Winzern an ihren Ständen längs des Weges angeboten wurde. Nach der willkommenen Pause nahm man bei bester Laune den Rest der Wanderung unter die Schuhe. Selbst losgelöste Sohlen konnten den Lauf der wackeren Wanderer nicht bremsen.
Man ließ den Tag zwar nicht in Auerbachs Keller, aber auf der Terrasse des Ausflugslokals „Ahrblick“ in Dernau ausklingen.
Wie heißt es doch so vielsagend im Rheinland: „Wer an der Ahr war und weiß, dass er an der Ahr war, der war gar nicht an der Ahr.“ Auf Fragen haben wir dann lieber verzichtet, aber das Wanderteam Dorn/Santer ist gerne bereit, demnächst auch die zweite Etappe anzubieten.
Egon Santer