Theater in München

Zum Jahresausklang stand bei den Südtirolern in NRW noch ein Leckerbissen auf dem Programm. Die Südtiroler Volksbühne in München – die einzige Südtiroler Laienbühne außerhalb des Landes – hatte zur Premiere der diesjährigen Theateraufführung eingeladen. So machte man sich mit einem Bus auf die dreitägige Reise vom Rheinland in die bayrische Landeshauptstadt und pilgerte am Freitagabend in den Münchner Stadtteil Haidhausen.

„Prinzessin in der Krise“ hieß das gute Stück, aber bevor wir uns an den adligen Finanzwirren und der Sanierung des königlichen Haushaltes ergötzten, gab es erstmal eine kräftige und zünftige Marende mit den bekannten Südtiroler Köstlichkeiten und dem entsprechenden bayrischen Getränk. So gestärkt erfreute man sich an den herzerfrischenden Mundarten, mit denen die einzelnen Schauspieler ihren Figuren stimmlich Leben einhauchten, und dabei fiel besonders der köstliche Obervinschger Dialekt der extravaganten Heldin aus Mals ins Gewicht. Nach der Vorstellung traf man sich noch in geselliger Runde zu einem regen Plausch mit den Darstellern.

Am zweiten Tag führte uns der Weg zunächst ins Deutsch Museum. Besonders wer Interesse an Technik hat, kam dort voll auf seine Kosten und man hätte noch Stunden in diesem Tempel der Naturwissenschaften verbringen können. Daran schloss sich eine zweistündige Stadtrundfahrt an, bei der man in kompetenter und angenehmer Art viel Neues über München und seine Außenbezirke in Erfahrung bringen konnte. Das Ganze endete natürlich im Hofbräuhaus und nach der einen oder anderen gestemmten Mass ließ sich auch das regnerische Wetter besser vertragen. Die Rückfahrt am Sonntag diente dazu, die gewonnenen Eindrücke zu vertiefen und so manches im Gespräch noch einmal Revue passieren zu lassen.

 Allgemeiner Tenor: Es waren drei amüsante und ereignisreiche Tage bei unseren Freunden in Bayern, denen wir 1809 natürlich längst verziehen haben.

 Egon Santer

München 2017