Dom, Thermen und Printen
Die Südtiroler in NRW gehen zurzeit auf Entdeckungstour und zwar erkunden sie die größeren Städte ihres Bundeslandes und deren Hauptattraktionen. Letztes Jahr war der Kölner Dom an der Reihe, im April ging es durch die Düsseldorfer Altstadt und jetzt machte man sich auf die Reise nach Aachen in den äußersten Westen. Bereits die gemeinsame Anfahrt per Bahn stellte schon ein Erlebnis dar und so trafen die 30 Vereinsmitglieder gut gelaunt am Elisen-Brunnen ein. Von dort führte der Weg zum Dom, wo uns eine charmante Führerin mit den Geheimnissen des Weltkulturerbes vertraut machte und uns durch die 1200-jährige Geschichte führte – von der Pfalzkapelle und Grablege Karls des Großen bis zur heutigen Bischofskirche. Besonders beeindruckte uns die Aussage von Reisenden im Mittelalter, „der Dom sei schon von den Alpen aus zu sehen gewesen“. Allein der schlichte, marmorne Königsthron im Obergeschoss entsprach nicht den Vorstellungen eines königlichen Prachtsitzes, dafür glänzten der Karls- und der Marienschrein sowie die gotische Chorhalle.
Willi Baumann, Vereinsmitglied und Einheimischer, stellte anschließend all sein Wissen zur Verfügung und zeigte uns die Umgebung des Doms. Er wusste auf seine humorvolle Art zu überzeugen und so folgten wir ihm zwei Stunden bergauf und bergab durch die engen Gassen. Anschaulich stellte er uns die verschiedenen Stilepochen vor, wusste dabei so manches Anekdötchen einzustreuen und versuchte uns zu überzeugen, dass Napoleon nicht nur Schlechtes ins Rheinland gebracht hat. Das Essen und ein leckeres Bier danach im „Aachener Brauhaus“ waren mehr als verdient.
Ach ja – die meisten der schmackhaften Aachener Printen überlebten die Heimreise nicht.
(Egon Santer)