Besuch der Straußenfarm in Remagen

Liebe Vereinsmitglieder,

Warum in die Ferne schweifen, dachten sich die Südtiroler in NRW und um Strauße zu besichtigen, muss man nicht unbedingt in ferne Kontinente reisen, denn es genügt eine Besichtigungstour zur der Straußenfarm hoch über Remagen.

So stieg eine unerschrockene Schar in Köln und Siegburg in den Bus und ließ sich dann mit einer Bimmelbahn fast zwei Stunden lang durch das Gelände der Straußenfarm „Gemarkenhof“ hoch über Remagen schaukeln. Die Fahrt war nicht unbedingt förderlich für die Bandscheiben, doch während der zweistündigen Fahrt erzählte der kundige Lokführer bei mehreren Zwischenaufenthalten viel Wissenswertes und Neues über die großen Vögel, die eigentlich keine sind. 

Ein paar Details habe ich mir gemerkt und möchte sie euch nicht vorenthalten:

Strauße leben meist in einer Dreiergruppe: ein Männchen und zwei Hennen (Haupt- und Nebenhenne.) Den Rang machen die Frauen unter sich aus.

Strauße können eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern erreichen und dieses Tempo über eine halbe Stunde halten.

Männchen (schwarzes Federkleid) können bis zu 135 kg schwer werden, die Weibchen (graue Mäuse) nur 90 bis 100 kg.

Zur Verwertung kommt der ganze Strauß: Federn, Fleisch und die Lederhaut, mit der sich die Strauße vor Regen und Kälte schützen. Seltsamerweise vertragen sie die Hitze weniger gut und müssen daher bei hohen Temperaturen beregnet werden.

Nicht der Schnabel, sondern die kräftigen und muskulösen Beine sind ihre Hauptwaffen und sogar die Raubtiere in der Wüste Afrikas haben gehörigen Respekt davor.

Durch den langen Hals würde sogar eine Coladose passen und zu meinem Erstaunen erfuhr ich, dass die Steine, die die Strauße zur Verdauung in ihren Magen schlucken, mit den Dosen fertig würden und sie zu kleinen Raspeln zermahlen könnten. 

Stecken Strauße bei Gefahr wirklich den Kopf in den Sand? Mitnichten – auch das gehört in das Reich der Märchen, sie legen sich auf den Boden und erwecken dadurch den Anschein „ihren Kopf in den Sand zu stecken“

Die wacklige Rundreise vorbei an den großzügig angelegten Gehegen in den verschiedenen Altersstufen endete mit dem Besuch im Kindergarten und in der Brutstation. Dort erweckten die überdimensionierten Eier besonderes Interesse und so manchen entzückten Ausruf.

Beim abschließenden Mittagessen im Restaurant gab es auch Gerichte mit Straußenfleisch auf der Speisekarte. Die meisten zeigten Mut und angeblich sollen Currywurst, Gulasch und Geschnetzeltes vom Strauß vorzüglich geschmeckt haben.

(Egon Santer)